Sonntag, 27. September 2009

26.9.2009
Morelia, Mexico. 1.920 m ü.N.














In Mexico
gibt es











ueberdurchschnittlich viele sehr arme Menschen.

So praesentiert sich
eine Region im
Museum des
Kunsthandwerks.














Nach einem langen Tag in der Stadt zu Fuss unterwegs zu und in verschiedenen Sehenswuerdigkeiten (gibt's hier satt - die Altstadt ist als UNESCO-Erbe der Menschheit eingestuft) entspanne ich bei einer Margerita gegenueber der festlich beleuchteten Kathedrale, als dort -zwischen und neben den Tuermen- ein Feuerwerk losgeht. "Das machen wir jeden Samstag" ist die Antwort auf meine Frage nach dem Anlass. Ein schoener 'Rausschmeisser', morgen geht's weiter.

Tacho: 24.470 km Strecke, heute: 0km Strecke, gesamt: 14.470 km


25.9.2009
Morelia, Mexico. 1.920 m ü.N.
Hier ist es deutlich kuehler als an der Kueste.
Am Abend bin ich durch die Altstadt gestromert: Die schoenen Gebaeude sind beleuchtet und geschmueckt. Nach Geschaeftsschluss um 20:00 h brummt hier der Baer. Jung und Alt sitzen auf den Plaetzen und unter Kolonaden, hoeren Musik (von Mariachi bis Rock wird alles geboten), essen, trinken, oder freuen sich einfach des Lebens. Eine super Atmosphaere. Ich werde noch einen Tag bleiben.

Tacho: 24.470 km Strecke, heute: 290km Strecke, gesamt: 14.470 km


24.9.2009
Guadalajara, Mexico. 1.690 m ü.N.
Yami hat hinten einen neuen Reifen und neue Bremsbelaege bekommen. Beides zusammen fuer ca. 95,- EURO, inkl. Montage.






In der Altstadt faellt auf, dass die Handwerker und Spezialgeschaefte jeweils in einer Strasse, bzw. einem Viertel zu finden sind. So wie es frueher bei uns im Mittelalter ueblich war.

Mittwoch, 23. September 2009

23.9.2009
Guadalajara, Mexico.
Die Faehre kommt puenktlich mit 2 Stunden Verspaetung in Mazatlan an.

Lutz und Sepp knipsen ...












... das da.













Ich will nach Guadalajara, die beiden anderen an der Westkueste entlang nach Sueden. Die 300 km bis Tepic fahren wir gemeinsam. Wir sind uns einig: Es tut gut, wieder auf dem Bock zu sitzen. Unterwegs tuckern offensichtlich ueberladene, aber untermotorisierte LKW im Schritttempo unuebersichtliche Steigungen hoch. Kilometerlang, ohne Ueberholmoeglichkeit. Ich mache mir ernsthaft Sorgen ueber die Kupplung. Es haette mich nicht gewundert, wenn uns Sepp auf dem Fahrrad rechts ueberholt haette. Wo es irgendwie ging hab' ich das auch gemacht. Meistens war Yamis Arsch zu breit fuer solche Manoever, also wieder kupplungschleifenderweise in der Schlange mitzuckeln. Trotzdem war die Fahrt, verglichen mit der Wuestenstrecke in Baja California, wegen des saftigen Grüns ueberall und der imposanten Gebirgslandschaften unter'm Strich ein Genuss. Schliesslich hiess es in Tepic Abschied nehmen. Die 200 km Strecke nach Guadalajara war so kurzweilig wie die Unterkunftsuche im Feierabendverkehr der Grossstadt nervig.

Tacho: 24.180 km Strecke, heute: 490km Strecke, gesamt: 14.180 km


22.9.2009
Phichilingue, Baja California Sur, Mexico.
Der Abschied von Alicia, Vicente und ihrer Familie ist sehr herzlich. Es faellt mir schwer, mich von diesen lieben Menschen zu trennen.
Am Faehrhafen von La Paz. Um 20:00 h soll die Faehre nach Mazatlan ablegen um dort morgens um 8:00 h anzukommen. Ich treffe Lutz aus dem Schwabenland mit seiner BMW. Er will -welch Zufall- nach Ushuaia. Keine Ahnung, was er dort will. Danach taucht eine African Twin aus New Zealand auf. Marc ist auf dem Weg nach Ushuaia. Er und Lutz sind sich unterwegs schon ein paar mal begegnet. Dann erscheint Sepp aus Graz auf dem Pier, mi'm Rennrad; das hat er in Anchorage, Alaska gekauft. Sein Gepäck: Trinkflasche, Ersatzschlauch, Fahrradwerkzeug, Geldbeutel. Sein Tagesschnitt: 200 km. Er will nach Panama, dann ..??? Schliesslich gesellt sich noch Alejandro zu uns. Er ist ein (ewiger) mexikanischer Student mit einem Jahr Berlin-Erfahrung auf der Heimfahrt von einer 3-monatigen 'Studienreise' mit dem Auto durch die USA. Es ist ein sehr kurzweiliger Abend. Alejandro empfiehlt mir dringend einen Besuch einer Destillerie in Tequila (nahe Guadalajara). Eine erste Kurzunterweisung in Qualitätsstufen, Auswahl und Genuss dieses mexikanischen Nationalgetraenks gibt er uns an der Bar. Gute Nacht.

Tacho: 23.690 km Strecke, heute: 100km Strecke, gesamt: 13.690 km

Hallo Dagmar, ich weiss doch, dass du ein Nikolaus bist. Ich meinte Dagmar, die hat am 20. Geburtstag. Kannsde ja nich wissen :-))

Montag, 21. September 2009

21.9.2009
LaPaz, Baja California Sur, Mexico.
Das Motorrad ist repariert. Ein Originalteil habe ich nicht bekommen. Eine Werkstatt hat mir eine Schelle mit passenden Lenkerdurchmesser, aber falschem Lochabstand fuer die Schrauben geschenkt. Nach einer Stunde Feilerei war Yami wieder fahrbereit. Eine Reparatur 'mexican style', haelt vermutlich 'ewig'.
Vicente hat mich durch ganz La Paz gegurkt, bis wir alles zusammen hatten. Waehrend der Reparatur haben wir ueber den Unterschied zwischen mexikanischem und deutschem Anspruch an Perfektion philosophiert. Wir sind uns einig: Man soll nichts uebertreiben, dann lebt es sich leichter. Aber was ist der Massstab?
@Vicente: Muchas gracias, mi amigo, por tu ayuda.


20.9.2009
LaPaz, Baja California Sur, Mexico. Immer noch.
Eigentlich wollte ich heute mit der Faehre zum Festland fahren. Weil man mir aber die Befestigungsschelle meiner Handbremse geklaut hat, muss ich noch bis Dienstagabend hier bleiben. Ich hoffe, dass morgen hier ein passendes Teil aufzutreiben ist.
Hallo Dagmar, hallo Petra, herzliche Glueckwuensche zu Eurem Geburtstag.

Tacho: 23.590 km Strecke, heute: 0km Strecke, gesamt: 13.590 km

Mittwoch, 16. September 2009


16.9.2009

LaPaz, Baja California Sur, Mexico. Immer noch.



Der Hurrikan hat hier keinen groesseren Schaden angerichtet. Ich auch nicht.
















Mittlerweile habe ich hier die Einreiseerlaubnisse fuer die Yami und mich bekommen, ebenso die Kfz.-Haftpflichtversicherung. Nun bin ich also ein ordentlicher Tourist. Kette und Kettenraeder der Yami habe ich inzwischen ausgetauscht.



Noch liegt eine bedrohliche Stimmung in der Luft.



















Aber das Leben geht weiter, ...



















... und ein Tag zu Ende.


















Am Sonntag habe ich an einem Bootsausflug zu mehreren Inseln in der Cortez-See (dem 'Blinddarm' zwischen der Halbinsel und dem mexikanischen Festland) teilgenommen. Es gab viel zu sehen: Wasser, Wellen, Wueste. Wale und Walhaie leider nicht. Die kommen erst ab Dezember.




Dafuer aber jede Menge Pelikane,

















Delfine, Seeloewen, bunte Schwarmfische und Fischadler, alle in Aktion.



Der Bootfuehrer meinte, dass die Seeloewen friedlich und verspielt seien.
















Er wusste es, die Seeloewen auch. Beim Schnorcheln kam der eine oder andere neugierig bis auf ein paar Zentimeter an die Schwimmer heran.

Den Fischen waren wir voellig egal.



Die Adler haben uns mal so richtig gezeigt, wie einfach fliegen ist, oder wie man auf einer Kaktusspitze landet. Angeber.
















So verging der Tag mit Schwimmen, Essen, Faulenzen bis zum Sonnenuntergang.

Am 15.9. war der Tag der Unabhaengigkeit Mexicos von Spanien. Zu dieser Gelegenheit zieht die ganze Familie zum Regierungspalast. Dort gibt es Feuerwerk, Musik, Essen, Trinken, Tanz, Kinderspielzeug. Zuvor aber eine Ansprache des Gouverneurs mit vielen 'Viva Mexico'-Rufen, weshalb der Tag hier auch 'Dia de grito' (Kreischtag) genannt wird. Meine Gastgeber haben mich kurzerhand zum Familienmitglied erklaert und mitgeschleppt.


Heute stand ein Ausflug zum Kap der Halbinsel auf dem Programm. Weiter geht's nur noch schwimmend.


Hier - uebrigens suedlich des Wendekreis des Krebses ( in Arthur Miller Memoriam )- treffen die Cortez-See und der Pacific aufeinander.

















Man sagt, die Wellen seien -besonders im November / Dezember- fuer Surfer noch interessanter als jene auf Hawaii.

















Da kommen auch die Grauwale und Walhaie und sehen zu.

















Angelika & Reinhold, ich glaube, das waere was fuer Euch. Etwa 100 km um die Ecke gibt es das groesste amerikanische Riff, direkt vor einem super Sandstrand. Die Strasse von dort zurueck nach La Paz fuehrt kurvenreich durch ein Gebirge. Was will man mehr? Nach Suedamerika. Es wird langsam Zeit zum Weiterfahren. Am Sonntag geht die Faehre nach Mazatlan.


Tacho: 23.590 km Strecke, heute: 370km Strecke, gesamt: 13.590 km



31.8.2009 bis 20.9.2009

LaPaz, Baja California Sur, Mexico



Hier bleibe ich.

















Hier gibt es keine Kette und auch sonst keine Teile für die Yami. 10 bis 14 Tage wuerde es schon dauern, meint ein netter Haendler. Ich habe die Teile in Deutschland bestellt. Bis sie da sind, ich repariert, und hier alles das gesehen habe, was mir sehenswert erscheint, bleibe ich bei Alicia, Vicente und deren Familie. Es zieht gerade ein Hurrikan durch's Land, mit Sturm und Regen. Zum Campen etwas unkommod. Zum Glueck machen sich in La Paz (Die Friedliche) nur Auslaeufer des Zyklons bemerkbar. Alicia versorgt mich muetterlich aus ihrer hervorragenden Kueche und ist gleichzeitig eine geduldige Sprachlehrerin. Vicente ist ein gebildeter, vielseitig interessierter Kunstmaler und Musiker. Er zeigt mir stolz (zu recht) seine Stadt und diskutiert (er mit Leidenschaft -aber durchweg fundiert, ich mit sprachlicher Muehe) ueber Gott, die Welt, Geschichte, Musik, bildende Kunst und Politik. Spanisch. Es geht. Er ist einfach genial; beides wortwoertlich zu nehmen. Die beste Sprachschule, die ich haben kann. Alicia will Revanche: Ich soll mit ihr deutsches Essen kochen; au weia. Mal sehen, aber eigentlich will ich fuer diese herzlichen Menschen alles tun.


km, heute: 0