Montag, 4. Januar 2010

CHILE 1


02.01.2010 bis 03.01.2010, 160. bis 161. Tag

Valparaiso, Chile

@Guido, herzlichen Glueckwunsch zu Deinem Geburtstag!!


Valparaiso Impressionen:


Valparaiso ist zwar nicht die Hauptstadt Chiles, das Parlament tagt trotzdem dort.



























































Von dieser

Sorte

Schraeg-

Aufzug gibt

es 18 in der

Stadt.














Es gibt

'Kunst', ..

















.. alle

Arten

Verkehr, ..

















.. Fauna, ..



















..Flora, ..
























.. moderne

Architektur, ..


















.. und

spezielles

Idyll
















31.12.2009 bis 01.01.2010, 158. bis 159. Tag

Valparaiso, Chile

Hallo Ihr da, ein gutes neues Jahr fuer Euch alle!

Mit Neujahr faellt hier auch die 200-Jahr-Feier der Chilenen zusammen. Das Geschaeftsleben geht bis 21:00 h normal weiter. Aber dann fuellt sich die Innenstadt zu einer einzigen Party. Die strategisch wichtigen Aussichtspunkte auf den Huegeln werden von der Familienvorhut mit Klappmoebeln aller Art reserviert, was trotz Geschiebe und Gedraenge friedlich vonstatten geht.




















Um 24:00 h zuendet die Stadt in der Bucht von 18 Plattformen ein halbstuendiges Riesenfeuerwek ab. Die Menschen trinken, umarmen, kuessen sich. Nach dem Feuerwerk gehen 'die oben' (auf den Huegeln) langsam nach Hause, 'die unten' machen weiter Party. Den Zeitungen zufolge befinden sich eine halbe Million Menschen in der 280.000 Seelen-Stadt. Klein-Willi mit seinem Hinkefuss mittendrin. Oder eher doch nur am Rande. Oeffentliche Transporte sind in dieser Nacht unmoeglich. Lange zu laufen fuer mich auch. Also humpele ich auf den naechsten Huegel um das Spektakel zu betrachten und die Atmosphaere aufzunehmen.



























































30.12.2009, 157. Tag

Valparaiso, Chile

Mein Motorrad ist fertig. Sagt der Mechaniker. Zu Hause ist das Vorderrad platt. Es zischt im Bereich des Reifenhalters: Schlauch gequetscht. Die Beule in der Felge ist auch noch da. Das Hinterrad hat nur 1,5 bar Druck. Solch eine Schlamperei kann ich nicht leiden. Am Montag, 4.1. sieht mich die Werkstatt wieder. Auf ein gutes Neues.

Martin aus Innsbruck wird mein Zimmergenosse. Seine Transalp haengt im Hafen von Valparaiso. Vor dem 4.1. bekommt er sie nicht. Zusammen mit den Berlinern machen wir uns eine schoene Zeit. Cool down. Meinem Fuss wird es hoffentlich gut tun.






















29.12.2009, 156. Tag

Valparaiso, Chile

Die teuerste Werkstatt meines Lebens!

Ausser zweier neuer STOLLEN-Reifen und dem Kettenantrieb sind die Daempfungsbloecke im Hinterrad und im Vorderrad neue Lager faellig. Als Spaetfolge des Unfalls in Peru sind sie voellig dahin. Dafuer muss ich das Doppelte des Preises in Deutschland berappen. Ich rechne es schoen, indem ich mit den Preisvorteilen der vorigen Teilewechsel aufrechne: Null auf Null. Wanderer, faehrst Du nach Chile, sieh zu, dass Du Deine Teile vorher in Ordnung hast!


Drei junge Berliner treffen in der Villa ein. Sie machen eine Staedtereise, sind von Buenos Aires ganz begeistert. Der Abend in ihrer Gesellschaft -bei selbstgemachtem Essen- ist Balsam fuer meine Seele. Sie bestaetigten meine Hoffnung -trotz haeufiger anderer Erfahrung- dass unsere Jugend doch mehr im Kopf hat, als nur Konsum und Opportunismus, und wachsam darauf achten was ihnen von Wirtschaft und Politik so alles vorgesetzt wird. Vielen Dank, Jungs.



28.12.2009, 155. Tag

Valparaiso, Chile

@Angelika, herzlichen Glueckwunsch zu Deinem Geburtstag!!


Die Strasse wandelt sich in eine mautpflichtige Autobahn. Der Strassenzustand ist super, die Maut nicht der Rede wert. Aber ca. alle 50 km anhalten, Handschuh aus, zahlen, Handschuh an, weiter. Das nervt.

Zweimal muss ich die Kette nachspannen, weil sie ueber das Kettenrad rutscht. Vor Santiago geht es durch einen kilometerlangen Tunnel -OHNE SEITENSTREIFEN. Wenn hier die Kette reisst, oder abspringt! Ich absolviere die gefuehlt laengste Tunneldurchfahrt meines Lebens ohne Panne. Pfff. Nach dem Tunnel existiert eine andere Welt, saftig gruen. Seit Wochen keine Wueste mehr. Meine Stimmung wird fast euphorisch. Ich merke, wie sehr ich doch auf westeuropaeische Landschaftsformen gepraegt bin.

5o km vor Santiago zweigt die Autobahn nach Valparaiso ab. Mein Horror vor molochartigen Grossstaedten ist derart gross, dass sofort entscheide, die 100 km nach Valparaiso mit meinem Ketten-Adhaesionsantrieb zu riskieren. Sollte es dort keine Teile geben, koennte ich immer noch mit dem Bus nach Santiago fahren und mich dort versorgen.

Am Nachmittag finde ich irgendwie die Villa Kunterbunt, werde dort herzlich mit einem Bier begruesst. Martina organisiert die Reparatur der Yami, am naechsten Morgen kann ich zur Werkstatt. Friede ist in mir. Die Zahntiefe ist auf 5 mm abgeschmolzen. Ist mir doch egal. Zur Werkstatt geht es den Berg hinab.





















Toni und Alexandro, 2 aus San Francisco, haben ihre Harleys -mit denen sie in Chile und Argentinien unterwegs waren, schon verschifft. Morgen fliegen sie heim. Ihre Berichte und Tipps sind mir sehr hilfreich. Mit 'ner Harley durch die Carretera Austral, heftig. Offensichtlich geht auch das. Aber Alex -in meinem Alter- ist geschafft.


Tacho: 40.670 km Strecke, heute: 380 km Strecke, gesamt: 30.670 km




27.12.2009, 154. Tag

Los Vilos, Chile

Die Panamericana schwenkt nun wieder zur Kueste. Ab und zu zeigt sich sogar ein gruener Fleck in der Landschaft. Waere da nicht eine leise nagende Sorge um meine Kette, es ware 'easy riding' gewesen. Los Vilos ist ein Fischerdorf am Pacific. Seit langem habe ich hier guten Fisch gegessen und dabei den Sonnenuntergang genossen.




















Bei der Suche nach einer Bleibe spricht mich Armanda an, eine kleine, zierliche, aeltere Frau mit piepsiger Stimme. Sie wuerde privat vermieten, einen Motorradparkplatz haette sie auch. Ihr Mini-Haeuschen steht am Ortsrand, sie schlaeft auf der Couch im Wohnzimmer, die anderen Zimmer vermietet sie -offensichtlich nur gelegentlich. Der Tisch ist noch weihnachtlich gedeckt, unberuehrt. Sie lebt alleine. Ihr Enkel haette zu Weihnacht nicht kommen koennen koennen, kaeme zu Silvester, traeumt sie. Einsam. Ich glaube, die gelegentliche Gesellschaft ihrer Pensionsgaeste ist ihr sehr viel wichtiger, als das Geld. Jedenfalls geniesst sie das Gespraech, das zu fuehren ich imstande bin. Nicht viel, aber sie sprudelt vor Freude. Ich komme mir vor wie der Weihnachtsmann.




Tacho: 40.290 km Strecke, heute: 610 km Strecke, gesamt: 30.290 km




26.12.2009, 153. Tag

Copiapo, Chile

Der Yamaha-Laden in Antofagasta hat offen, auch eine passende Kette, aber nicht das erforderliche Ritzel und Kettenrad, Mist. Aber einen preiswerten Klapphelm! Und -endlich- das richtige Motorenöl. So spendiere ich Yami den laengst faelligen Oelwechsel, eine neue Zuendkerze -die erste, nach 40.000 km-, und mir den Helm. Es ist ja immer noch Weihnacht.


Diese Internetadresse

http://www.geovirtual.cl/museoinfo/atur%20999%20Vistas%2001.htm

eroeffnet Euch weitere Fotos der Atacama Wueste.


Die Panamericana fuehrt mitten durch die Wueste. In der Nähe von Antofagasta steht neben ihr eine riesige Hand Skulptur aus Glasfaser des chilenischen Künstlers Mario Irrizábal - La Mano del Desierto - . Da MUSS geknipst werden.




















In Copiao ist es gut fuer heute. Es gibt dort einen Yamaha-Laden, der hat auf, angeblich auch meinen Kettenantrieb. Der Preis haut mich fast um: Doppelt so teuer wie in Deutschland!! Schliesslich stellt sich heraus, dass sie das passende Ritzel doch nicht haben, wollen mir partout den Rest ohne dieses andrehen. Sauer auf dieses unprofessionelle Verhalten ziehe ich von dannen. Der Blick auf mein Kettenrad, das nun nur noch ca. 7 mm Zahntiefe hat, traegt nicht zur Beruhigung bei. Ich werde Yami auf dem Weg nach Santiago seehhr sanft behandeln muessen.


Tacho: 39.680 km Strecke, heute: 630 km Strecke, gesamt: 29.680 km




25.12.2009, 152. Tag

Antofagasta, Chile

In Calama wurden die Kinder ab Mitternacht beschert. Sie hatten Spaß bis gegen 3:00 Uhr morgens, ich mit. Den Schlaf habe ich halt am Morgen gehabt. So begann die Weiterfahrt eben erst am Mittag. Mein Kettenantrieb macht mir Kummer, vielleicht finde ich in Antofagasta einen neuen, sowie einen neuen Helm. Das eh nicht mehr funktionierende Klappvisier meines alten baue ich ab, fahre ohne.

Der Weg dorthin ist eine, meist kerzengerade, Super-Asphaltstrasse, fast schon eine Autobahn, durch die vegetationslose Atacamawueste. Trotzdem ist ziemlich jeder Kilometer mit einer Gedenkstaette für Verkehrstote versehen. Vermutlich die Folge von Schlaf, oder einer der heftigen Windboeen. So ist auch hier Schraeglagenfahren auf gerader Strecke angesagt, die Boeen halten wach.





















Kurz vor Antofagasta markiert ein Schild den Wendekreis des Steinbocks, ich verlasse 'offiziell' die Tropen. Ist die Atacama auch die trockenste Wueste der Welt, so hatte ich auf dieser Reise bis dahin Regen satt. ETWAS weniger wuerde mir nicht schaden.






















Antofagasta ist die Stadt der Kontraste. Auf der einen Seite der Pacific, auf der anderen die Wueste. Hier das quirlige Leben am / im Hafen, dort Staub und scheinbar leblose Oede. So entwickelt sich auch das Stadtbild: Aufstrebende Geschaefte und Hochhaeuser an der Seeseite im Westen, Wellblechhuetten in Richtung Osten.





















Tacho: 39.050 km Strecke, heute: 250 km Strecke, gesamt: 29.050 km




24.12.2009, 151. Tag

Calama, Chile

Die Innenstadt laesst vergessen, dass sie sich mitten in der Wueste befindet. Hier sieht es aus, wie in einer westeuropaeischen Stadt mittlerer Groesse, keinerlei suedamerikanisches Flair. Die Autofahrer halten sich auffaellig genau an die Verkehrsregeln. Was ist da los? Die Geschaefte haben heute bis 19:00 Uhr, einige bis 21:00 geoeffnet. Weihnachten ist nur am 25.!


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