Dienstag, 13. Oktober 2009


12.10.2009

Antigua, Guatemala

Eine der beiden Strassen nach Antigua ist wegen eines Erdrutsches gesperrt, also nehme ich die laengere, aber besser ausgebaute Strecke. Die ist neu und vierspurig ausgebaut. Es geht, der vielen engen Kurven wegen, trotzdem nur mit einem Schnitt von ca. 70 km/h voran, bis Chimaltenango. Dort nehme ich die erste Abfahrt nach Antigua. Fuer die Strecke von 30 km brauche ich 90 Minuten. Ohne die Gelaendereifen waehre ich gar nicht durch gekommen. Steil auf und ab ging's in engen Kehren auf einer 'Strasse', die teilweise nur als weggespuelte Piste unterschiedlichster Beschaffenheit irgendwo im Gelaende zu bezeichnen war. Ich troeste mich damit, dass Cristobal Colombo heute vor 517 Jahren etwas laenger brauchte um 'Indien' zu erreichen.

In Antigua angekommen habe ich eine Sprachschule mit Familienanschluss gefunden. Hier werde ich die naechsten 2 Wochen bleiben. Antigua hat den Ruf, eine sichere und friedliche Stadt zu sein, was im krassen Gegensatz zu der Anwesenheit ziviler, bzw. halboeffentlicher, stark bewaffneter Sicherheitskraefte steht. So viele oeffentlich getragene Schusswaffen wie hier, habe ich noch nirgends gesehen. Um 22:00 h erstirbt das Leben. Geschaefte und Restaurants schliessen, nur einige Bars werben um den Besuch der Touristen. Auch die Internetcafes machen dicht. Gute Nacht.


Tacho: 27.450 km Strecke, heute: 100km Strecke, gesamt: 17.450 km




11.10.2009

Panajachel, Guatemala

Ich hab's getan! Ich bin mit oeffentlichen Bussen von 'Pana' nach Chichicastenaco ('Chichi') gefahren, um mir den indogenen Sonntagsmarkt anzusehen. Schon die Fahrt auf der steilen, engkurvigen Strasse war das fruehe Aufstehen wert. Der -fuer mich- exotische Markt sowieso. Leider wollen die Menschen nicht so ohne Weiteres fotografiert werden, weshalb einige interessante Szenen in meinem Kopf gespeichert bleiben muessen. Nachmittags ging's mit Colectivos und dem Bus (jeweils 2 Mal umsteigen) wieder zurueck nach Pana.

@ Thomas, Camila & Roberto, vielen Dank fuer den Tipp!


Die Kirche

steht auf

den Resten

eines Maya

Bauwerks.

Die Treppe

ist noch aus

dieser Zeit,

dient noch

heute als

Marktplatz.








Der Markt,

vom Eingang

der Kirche

gesehen.


































Ich will weiter nach Antigua. Mit Hilfe zweier netter Guatemalteken habe ich mein Moped aus dem sicheren, aber engen Hausflur ueber hohe Haustuer- und Bordsteinkanten auf die Strasse bugsiert. Die Montage der Koffer und des anderen Gepaecks musste wegens des nun einsetzenden heftigen Regens eine Weile warten. 6 Stunden spaeter regnet es immer noch. Die nahen Berge sind nicht zu sehen. Mit Einsetzen der Dunkelheit faellt auch der Strom aus, was hier niemanden aufregt. Leider gibt es heute keinen Internet-Anschluss mehr. Mittels zweier Bretter fahre ich Yami wieder in den Flur. Feierabend.



10.10.2009

Panajachel, Guatemala

Morgens Sightseeing, zu Fuss. Wegen der drohenden schwarzen Wolken schenke ich mir eine Bootsfahrt auf dem See. Gut so. Ab Mittag gewittert es heftig. Schade, der See liegt imposant inmitten mehrerer Vulkane.








































09.10.2009

Panajachel, Guatemala. Elev.: 1.450 m

Das Staedtschen La Mesilla ist Grenzort fuer Mexico und Guatemala. Solch einen Grenzuebergang habe ich noch nicht erlebt. In Mesilla ist Markttag, ueber die Grenze hinweg reiht sich ein bunter, wusseliger, lauter Marktstand an den anderen. Vor lauter Trubel sind die Grenzstationen kaum erkennbar. Die Haendler und Marktbesucher kuemmern sich eh nicht um sie. Die mexikanischen Grenzformalitaeten gingen recht reibungslos vonstatten. Die gualtemaltekischen eigentlich auch, haette ich nach den Stationen 'Fahrzeugdesinfektion' (ein Mensch mit Gartenspritze hat mein Moped nass gemacht, und dafuer etwas Geld bekommen) und 'Einreisebuero' nicht in dem Trubel doch glatt die Zollstation uebersehen, bei der ich die Einfuhrgenehmigung fuer Yami beantragen muss. Nach einem km werde ich von aufgeregten 'halbamtlich' aussehenden Maennern aufgehalten. Irgendwann hab' ich geschnallt, was Sache ist und bin wieder zurueck an die Grenze getuckert. Dort wurde ich von den Grenzern mit freundlichem Hallo empfangen. Sie haben geglaubt, dass ich sie einfach uebersehen hatte, kein Problem. Aber stolz waren sie, dass ich ihnen dank Mobilphone nicht entkommen bin. An der Grenze habe ich auch Camila & Roberto wieder getroffen. Die beiden jungen, deutsch sprechenden Chilenen traf ich zum ersten Mal in Morelia, Mexico. Sie sind auf dem Heimweg von ihrer Europa- / Amerika-Reise die sie nur mit oeffentlichen Verkehrsmitteln bewaeltigen. Mein Tagesziel ist der Atitlàn-See. Laut Reisefuehrer und den Menschen hier ist er der schoenste der Welt ( wie viele andere auch ). In Panajachel ('Pana'), das wegen der vielen amerikanischen Touristen hier, von den Einheimischen selbst ironisch 'Gringocastenaco' genannt wird, finde ich ein kleines preiswertes Hotel. Man bietet mir an, das Motorrad im Flur zu parken. Der ist allerdings so schmal, dass ich die Koffer abnehmen muss. Schon die Fahrt von San Cristòbal bis hierher ist landschaftlich sehr beeindruckend und kurzweilig. Die 510 km vergingen wie im Flug.


Tacho: 27.350 km Strecke, heute: 510km Strecke, gesamt: 17.350 km



08.10.2009

San Cristòbal de las Casas, Mexico

Diese Stadt hat ein ganz besonderes Flair. Eine bunte Mischung aus Urbevoelkerung und 'Revoluzzern'. Letztere bestehen aus -wie ich sie bei mir nannte- 'Althippies' im Look der 68er und jungen Maennern mit dem Aussehen von Jimmy Hendrix oder Che Cuevara ( oje, schon bleibt mein blog im Raster eifriger Staatsdiener haengen ). Obwohl es auch hier ein oeffentliches Rauchverbot gibt, scheint das demonstrative Rauchen zum revolutionaeren Verhalten zu gehoeren. Die Zigarren riechen gut. In den einschlaegigen Kneipen wird bei handgemachter Musik und leidenschaftlichen Liedern diskutiert und getrunken. Irgendwie erinnert mich die Szenerie an 'unsere' Zeit, als wir bei Musik von Hannes Wader oder Franz-Josef Degenhardt 'die Welt verbesserten'.




















Man laesst

nicht nur

zahlen, auch

arbeiten!

















07.10.2009

San Cristòbal de las Casas, Mexico. Elev.: 2.200 m


Tacho: 26.840 km Strecke, heute: 180km Strecke, gesamt: 16.840 km


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