Samstag, 1. Mai 2010

Zusammenfassung und Erfahrungsbericht für Nachahmer

ZUSAMMENFASSUNG / SUMMARY / RESUMEN
Reisedauer / travel duration / duración del viaje: 7 Monate / month / meses 27.07.2009 - 01.03.2010

Route / Ruta
Montreal / Canada - Alaska - Canada - USA - Mexico via Baja California - Guatemala - San Salvador - Honduras - Nicaragua - Costa Rica - Panama - Colombia - Ecuador - Peru - Bolivia - Chile - Argentina - (Brasil, ohne mein Motorrad / without my motorbike / sin la moto) - Deutschland / Germany / Alemana..

Fahrzeug / vehicle / vehiculo: Motorrad / motorcicle / motocicleta
Yamaha XT660R.
Gefahrene Strecke / ridden distance / distancia total en moto: 37.000 km

Zweck der Reise: Nie zuvor war ich weder in Alaska, noch in Lateinamerika. Es war Zeit, diese Lücke zu schliessen. Um in den Sommer der Südhalbkugel zu reisen, begann ich in Nordamerika. Ich wollte den Kontakt zu den Einheimischen, wollte etwas über ihr Leben und ihre Mentalität kennenlernen. Ich denke, das ist gelungen.

Purpose of the travel: I 've never been before neither in Alaska nor in Latin America. It was time to close that gap. In order to ride into the summer of the southern hemisphere I began in Northern America. I wanted to get in contact to local people, to learn something about their life / mentality; I got it !

El propósito del viaje: Nunca antes había yo no estaba en Alaska, y no en América Latina. Ya era hora de cerrar esta brecha. Para viajar en el verano del hemisferio sur, que comenzó en América del Norte. Yo estaba en contacto con los locales querían saber algo sobre su vida y su mentalidad. Creo que esto se ha logrado.


TRANSPORT / TRANSPORTATION
Das Motorrad (Yami) brachte ich mit dem Schiff von Hamburg nach Montreal und schickte es per Schiff zurück von Buenos Aires nach Hamburg. Ich selbst nahm das Flugzeug von, bzw. nach Frankfurt, zurück von Sao Paulo / Brasilien.
Von Panama nach Kolumbien gibt es keine Strasse. Das sogenannte Darien Gap zwischen Panama und Kolumbien überwanden Yami und ich mit dem Flugzeug von Panama City nach Bogota / Kolumbien.

I brought my bike (Yami) by ship from Hamburg to Montreal and sent it back to Hamburg by ship too from Buenos Aires. I took an airplane from Frankfurt / Germany and Sao Paulo / Brasils respectively. Yami and me overcame the Darien gap by plane from Panama City to Bogota / Colombia.

La motocicleta (Yami), te he traído por barco desde Hamburgo a Montreal, y lo envió de regreso en barco desde Buenos Aires a Hamburgo. Tomé el avión desde o hacia Frankfurt, de vuelta de Sao Paulo, Brasil. De Panamá a Colombia, no hay carreteras. Por Yami y yo, tomé un avión desde Ciudad de Panamá a Bogotá, Colombia


Das BESTE:
o Montreal, eine aufregende Stadt (besonderen Dank an Rob und seine Freunde, die mich unter ihre Fittiche genommen haben).
o Der Trans Canada highway zwischen Dawson Creek und Alaska. Bei 'passender' Geschwindigkeit wirken die Kräfte einer Achterbahn.
o Die Inside Passage zwischen Skagway / Alaska und Port Hardy auf Vancouver Island / Canada
o Alicia and Vicente in La Paz, Baja California, Mexico; die beiden waren meine herzlichen Gastgeber für mehr als 2 Wochen. Noch immer bin ich von diesem lieben Paar beeindruckt.
o Palenque und seine Maya-Pyramiden im Urwald
o Die Gastfreundschaft der Familie Gutierrez in Ica / Peru. Nach meinem Unfall haben sie mich betreut. Vielen Dank noch einmal.
o Machu Picchu / Peru
o Der grosse Salzsee bei Uyuni in der Hochebene Boliviens
o Der -noch immer wachsende- Gletscher Pius XI im chilenischen Patagonien.
o Die Fahrt mit Martin aus Innsbruck durch Patagonien und Feuerland. Servus, Kumpel
o Die Wasserfälle von Iguazu in Argentien und Brasilien

THE BEST:
o Montreal; an amazing city (many thanks to Rob and friends).
o Trans Canada Highway between Dawson Creek and Alaska - on enough speed is it like a roller coaster.
o The inside passage between Skagway / Alaska and Port Hardy, Vancouver Island / Canada.
o Alicia and Vicente in La Paz, Baja California, Mexico; a lovely, courtesy and impressiv couple; they've been my hosts for 2 weeks.
o Palenque, Mexico and its Maya pyramides.
o The hospitality of the Gutierrez family in Ica / Peru after my accident.
o Machu Picchu / Peru.
o Uyuni and the salt flats at the Altiplano / Bolivia.
o Glacier Pius XI / Chile
o The companionship of Martin of Innsbruck through Patagonia and Tierra del Fuego. Hi Buddy!
o Iguazu Falls / Argentina and Brasil

DESTACADOS:
o Montreal, una ciudad vibrante (agradecimiento especial a Rob y sus amigos).
o La autopista Trans Canadá entre Dawson Creek / Alaska. Para la adaptación de velocidad se sienten las fuerzas de una montaña rusa.
o El Pasaje Interior entre Skagway / Alaska y Puerto Hardy de Isla de Vancouver / Canadá
o Alicia y Vicente en La Paz, Baja California / México. Los dos fueron a mi anfitriónes cordiales a más de 2 semanas. Todavía estoy impresionado con esta pareja querida.
o Palenque / Mexico y sus pirámides mayas en la selva
o La hospitalidad de la familia Gutierrez en Ica / Perú. Después de mi accidente, que se ocupò de mí. Gracias de nuevo.
o Machu Picchu / Perú
o El gran lago salado de Uyuni en el altiplano de Bolivia
o El glaciar Pío XI, siendo en la Patagonia Chilena.
o El viaje con Martin de Innsbruck por la Patagonia y Tierra del Fuego. Hasta luego, amigo
o Las cataratas de Iguazú en Argentina y Brasil

Das SCHLIMMSTE:
o Ich kehrte zurück nach Deutschland / Europa.
o In Peru warf mich mein Motorrad bei Tempo 120 auf die Straße, weil der vordere Kotflügel brach und das Vorderrad blockierte. Es überschlug sich über die Vorderradachse. Nun, Fliegen ist manchmal nicht die beste Art unterwegs zu sein.

The WORST:
o I returned to Germany / Europe.
o In Peru, my bike threw me on the road at a speed of 120 km/h because the front fender broke and blocked the front wheel. It tumbled over the front axle. Well, flying is sometimes not the best way to be on the road.

Lo PEOR:
o Me fui de vuelta a Alemania / Europa.
o En Peru, mi moto me lanzó a una velocidad de 120 km/h en la carretera porque el alerón delantero se rompió y bloqueado la rueda delantera. Se desplomó sobre el eje delantero. Bueno, no siempre volar es la mejor manera de estar en el camino.


GRENZERFAHRUNGEN
Eigentlich verhalten sich die Zöllner aller Länder ähnlich: Sie sind wichtig (verstehen keinen Spaß), gründlich (langsam und umständlich) und korrekt (halten sich an Gesetze und Vorschriften, wozu / welche auch immer). Unfreundliche Beamte habe nur in Deutschland erlebt. Ich selbst war kein Opfer von Korruption. Ausser in Honduras (dort musste ich bei Ein- und Ausreise insgesamt ca. 200 US$ bezahlen) und Argentinien (bei der Ausreise nach Chile 'arbeiteten' die Beamten 'nach strenger Vorschrift', weshalb ich mich mehr als 4 Stunden in der Grenzstation gedulden musste), lief in Lateinamerika alles nach dem gleichen Muster.
Die Einreise:
E1 Lasse Reisepass und Zulassungsschein mindestens 1 Mal in einem speziellen Copyshop kopieren (manchmal 2 Mal).
E2 Fahrzeug vor dem Zollgebäude parken.
E3 Einreiseformular am Schalter holen, ausfüllen.
E4 Am Migrationsschalter (MIGRATION) für die Einreise anstellen, Reisepass und Einreiseformular abgeben, gewünschte Aufenthaltsdauer angeben, Fragen nach Waffen, Drogen, Lebensmitteln verneinen, Reisepass mit Visumstempel und Laufzettel entgegen nehmen.
E5 Versicherungspolice für Motorradversicherung an einem separaten Schalter (meist in anderem Gebäude) gegen Gebühr (durchschnittlich ca. 20 US$, in Mexico ca. 120 US$) abholen; Zulassungsschein vorlegen.
E6 Am Zollschalter (ADUANA) anstellen, Reisepass mit Visum, Zulassungsschein und Versicherungspolice vorlegen. Meist vergleicht ein Beamter die Fahrzeug-Identnummer am Rahmen mit jener der Papiere. In Mexico muss am Bankschalter an der Grenze noch eine Gebühr gezahlt werden. Alle Belege verwahren, sie müssen bei der Ausreise wieder vorgelegt werden. Verlierst Du z. B. den Gebührenbeleg zahlst Du bei der Ausreise noch einmal! Dann bekommst Du eine vorübergehende Einfuhrerlaubnis für das Motorrad.
E7 Fahre zum Zöllner, gib den Laufzettel ab, erzähle ihm wohin und weshalb, verneine alle Fragen nach Waffen, Drogen, Lebensmittel, und verstehe nichts mehr, wenn er die Zahlung irgendwelcher Geldbeträge verlangt. Auch englisch solltest Du dann -stets freundlich und mit grösstem Bedauern - nicht wirklich beherrschen. So darfst Du nach einiger Zeit ohne weitere Kosten weiterfahren. Das Ganze dauert so etwa 1,5 bis 2,5 Stunden.
In Guatemala musste ich zusätzlich als erstes die Yami -kostenpflichtig natürlich- 'desinfizieren' lassen (ein Kerl machte Yami mit einer Gartenspritze nass).
Ich bin nie gefilzt, oder extra schikaniert worden. Allerdings gingen mir die sogenannten Zollhelfer auf den Geist. Sie sind völlig unnütz, wenn Du etwas spanisch sprichst. Frage die Menschen vor den Schaltern, ob Du richtig bist, bzw. wo Du als nächstes hin musst, Du bekommst die richtige Antwort (ausser vielleicht in Argentinien). In Honduras stand eine ganze Meute um mich herum, zerrte sogar an meinen Kleidern. Ich sagte, ich würde nur mit einem reden, sie sollten sich einig werden, mit wem. In dem darauf folgenden Tohuwabohu habe ich mich verdrückt. Ich glaube, die streiten sich heute noch.

Ausreise:
Fahre UNBEDINGT VOR der Ausreise zur Zollstation, gehe zum Ausreiseschalter, lege Reisepass, Einfuhrerlaubnis für das Motorrad, und gegebenenfalls die Einzahlungsquittung vor. Nehme den ABGESTEMPELTEN Reisepass in Empfang. Suche einen Geldwechsler und tausche Deine restlichen Valuta (Im Nachbarland will -ausser US$- keiner günstig wechseln). Fahre durch das Niemandsland zur Grenzstation des Einreiselandes.


BORDER PROCEDURES
The behavior of the customs officers are similar all over the world: They are important (they don't tolerate jokes), thoroughly (slow and cumbersome) and correctly (hold on laws and regulations, to which / what ever). I myself was not a victim of corruption. Except in Honduras (where I had to pay a total of about U.S. $ 200 at the entry and exit) and Argentina (when leaving for Chile the officials where "strictly working according to the regulations" which made me waiting for more than 4 hours in the border station), ran in Latin America all followed the same pattern.
ENTRY:
E1 Buy a copy of passport and motorbikes registration certificate in a special copy shop (sometimes two copies).
E2 Park your vehicle in front of the customs building
E3 Get an immigration form from the counter
E4 Queue in front of the immigration counter (Entry), submit your passport and entry form, specify the required length of stay, deny all questions about weapons, drugs, food, take your passport with a visa stamp and routing slip.
E5 Buy an Insurance policy for your motorcycle on a separate counter (usually located in another building). The fee is about U.S. $ 20 on average, in Mexico about U.S. $ 120); keep your registration on hand.
E6 At the customs counter (ADUANA), submit your passport with a visa, registration certificate and insurance policy. In most cases, an official compares the vehicle identification number on the frame with that of the papers. In Mexico a fee is to be paid must be at a bank counter near the border. Keep all the supporting documents, they must be presented to the exit again. (If you lost the bill of fee, for instance, you have to pay on exit slip again!) Then you get a temporary import permit for the bike.
E7 Ride to the customs officer, hand over the routing slip, tell him where to go and why, deny all the questions about weapons, drugs, food, and do nothing if he / she requires the payment of any sums of money. You should then -friendly and always with the utmost regret - not really understand neither in spanish nor in english. So you may continue after some time without further cost. The whole thing takes about 1.5 to 2.5 hours.
In Guatemala at first I had to pass my Yami to a desinfection station (a guy made Yami wet with a garden hose) - for a fee of course .

I 've never been frisked, or have been harassed. But I 've been bothered by so-called customs helpers. They are completely useless if you able to speak some Spanish. Ask the people at the counters wether you are correct, or where you have to go to. You 'll get the correct answer (except perhaps in Argentina). In Honduras, a whole crowd of them stood around me, pulled even on my clothes. I said I would talk to one only, they should deside to whom. In the ensuing chaos I have gulped me. They are still arguing and shouting I guess.

EXIT:
BEFORE leaving the country ride to the customs station, go to the EXIT counter, put your passport, the import permit for the motorcycle, and any deposit receipt. Receive the stamped passport. Change your remaining valuta (the money changers in the next country hardly wants to change for a fair rate, except U.S. $). Drive through the no mans land to the border point of the destination country.



POLIZEI- / MILITÄR-KONTAKTE
Polizei- oder Militärkontrollen kommen in Lateinamerika häufig vor. Nur in Mexico und in Honduras bin ich je ein Mal von Polizisten um 20 US$ erleichtert worden - ohne Beleg natürlich, die Begründungen waren ebenso dreist wie vordergründig. Nachdem ich mich dem Kontrollpunkt langsam und mit offenem Helmvisier genähert, den Motor abgeschaltet und mich sofort als Deutscher zu erkennen gegeben habe, entwickelte sich immer ein freundliches Gespräch, bei dem schliesslich meist die ganze Mannschaft um mich herumstand und staunte. Nie wurde ich durchsucht. Nur einmal war die Polizeistreife ziemlich nervös, liess sich die Dose im Seitenfach meines Tankrucksacks zeigen. Als ich ihm erklärte, dass das mein Kettenspray sei, entspannte er sich und führte den obligatorischen Plausch.

Police or military check points
They are common in Latin America. I had to pay about 20 bucks to corrupt police officers in Mexico and in Honduras only - without any evidence, of course.
I usually approached the checkpoint slowly and with an open visor, turned off the engine and immediately introduced me as a German. Always a friendly conversation came up, in which the whole team finally stood around of me and was amazed. I never have been bothered. Once only a police patrol was pretty nervous, anxious looking at a tin in the side pocket of my tank bag. When I explained to him that this was my chain lube spray, he relaxed, loughed and took the obligatory chat.


STRASSEN
Besonders in Zentralamerika -am häufigsten in Mexico-, etwas weniger in Südamerika, werden die Fahrzeugführer mittels Fahrbahnschwellen zur Geschwindigkeitsreduktion schikaniert. Sogar in Kurven weit ausserhalb von Ortschaften sind solche halbrunde ca. 25 cm hohe Hindernisse platziert. Die Dinger sind oft nicht erkennbar, im Dunkeln schon gar nicht. Fahrwerk, Wirbelsäule und Handgelenke werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Ohne den Motorschutz wäre mein Motorblock zerstört worden.
Die wenigen Asphaltstrassen sind meist in gutem Zustand. Nur in Nicaragua und in Kolumbien waren Stecken auf der Karte als Strasse 1. Ordnung eingezeichnet, die real völlig zerstört, teilweise ohne jeden Belag waren. Die Nebenstrecken sind üblicherweise als Schotterstrassen ausgelegt, die mit Enduro-Reifen bei ausreichender Profiltiefe gut gefahren werden können. Für das bolivianische Altiplano sind sand- und matschtaugliche Geländereifen erforderlich!! Über mehrere 100 km geht es über unbefestigte / ungespurte Pisten. Dort begegnet man oft über Stunden keinem Menschen. Wenn Du dort alleine einen Unfall erleidest kann das sehr ungemütlich werden. Hier sollte man nur in Begleitung unterwegs sein.

ROAD Conditions
Particularly in Central America, most frequently in Mexico, slightly less in South America, drivers are harassed by speed bumps for speed reduction. Even in curves far outside towns such about 25 cm (10 inches) high semicircular obstacles are placed. These things are often not visible, certainly not in the dark. Suspension, spine and wrists have been tortured. Without the protection my engine block had been destroyed.
The few paved roads are generally in a good condition. The road maps of Nicaragua and Colombia issued first class roads which actually were completely destroyed partly without any pavement. The secondary roads are usually made of gravel which can be done well with enduro tires with sufficient tread depth. The Bolivian Altiplano requires off road tires suitable for sand and mud! Some 300 km are just dirt tracks. You are in the middle of nowhere, indeed. Often there is no one to be seen for hours. An accident in that loneliness might be turn to be very uncomfortable. Here one should be out only in comrades company.


Empfehlung für Unterkünfte
Recommended Accommodations
Alojamientos recomendados

o Alicia & Vicente, La Paz, Baja California Sur, Mexico
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Please lcontact by email, written in Spanish or English
Inicia sesión para correo electrónico, escritos en español o Inglés

o PARADISE INN, LAS LAJAS, PANAMA
URL: http://www.paradiseinn.de/


DIE VORBEREITUNG und mein Vergleich mit den ERFAHRUNGEN während und nach der Reise.

Das Motorrad
Weil es auf allen moeglichen Untergruenden zum Ziel gehen wird, das Moped robust, stark aber nicht zu schwer sein soll, habe ich mich für eine Yamaha XT660R entschieden.
> 100% Treffer! Ich bin begeistert. Ausser dem Verschleiss von
Reifen und Kettensatz, habe ich nur 4 Kabelbrüche zu beklagen.
Da hat Yamaha meines Erachtens geschlampt. Auch die angezeigte
'Motor-Überhitzung' stellte sich als Bruch des Kabels zum
Temperatursensor heraus (natürlich nachdem ich selbigen
ausgewechselt hatte). Die anderen Bruchstellen: Am
Seitenständerschalter, Blinker hinten rechts, Blinker vorne rechts;
jeweils durchgescheuert. Der kleine Tank (max. 15 l) zwingt alle
1,5 bis 2 Stunden zum Halt, manchmal nervig. Ansonsten, einfach
nur gut, zumal bei meiner manchmal brutalen Beanspruchung im
Gelände.

Der serienmässigen Maschine habe ich ein paar 'Ergaenzungen' verpasst:
Motorschutz
> ein Muss. Er hat so manchen Steinschlag und Aufsetzer auf
Steinen oder 'Geschwindigkeitsreduktoren' (quer zur Fahrbahn
angebrachte Schwellen, ca. 20 bis 25 cm hoch; besonders 'beliebt'
in Zentralamerika)
Hauptstaender > sehr hilfreich
vergroesserte Seitenstaenderflaeche > ein Muss
Reifenhalter, vorne und hinten
hydrauliche Kupplungsbetaetigung
> sehr hilfreich. Sehr viel leichtgängiger und gefühlvoller als
die Seilzugbetätigung. Sehr handschonend.
verstellbarer Handbremshebel > sehr hilfreich
Griffprotektoren
> ein Muss. Sie haben jeglichen Schaden bei Umfallern oder
dem Sturz von den Lenkerarmaturen abgehalten.
Erhoehte Windabweiserscheibe
> sehr hilfreich. Bei langen Fahrten ist die Entlastung des
Winddrucks ernorm. Allerdings ist der Geräuschpegel am
Helm etwas höher -jedenfalls bei meiner Körpergrösse.
Stromversorgung für beheizbare Handschuhe
> nicht gebraucht. Ich halte beheizbare Handschuhe generell
besser als Heizgriffe, weil diese nur die Handinnenflächen
erwärmen, nicht aber die besonders betroffenen Fingerspitzen.
Aber selbst bei Fahrten um die 0°C waren die Handschuhe von
Bähr auch ohne Heizung warm genug.
Bordsteckdose > sehr hilfreich
Batterieladesteckdose > nicht gebraucht
Halterung und Stromversorgung für ein GPS-Geraet Garmin ZUMO550
> unnötig, weil GPS-Gerät unnötig.
Koffertraeger > von OTR Köln, sehr gut, kein Bruch!
2 Alu-Koffer > von Bernd Tesch, sehr gut;
Halterungen von Touratec, > gut.
Halterungen fuer 2 Reservekanister a' 5L
> selbstgemacht, natürlich sehr gut. Reservetank ist ein Muss.
Tankrucksack
Schaffell für die Sitzbank
> ein Muss. Somit war mein Hintern selbst nach 13 Stunden im
Sattel noch als solcher zu gebrauchen.

Die Ausruestung
* für das Motorrad
1 Ersatz-Zuendkerze
1 Kettenschloss > unnötig
Kettenspray > ein Muss
Motoröl, 1 L
Reifenflickzeug > ein Muss
Pannenspray > unnötig bei Schlauchreifen
Je 1 Ersatzschlauch für die Räder
Kabelbinder, diverse
Powertape > ein Muss
Schrumpfschlauch
Ersatz-Sicherungen
1,5m Benzinschlauch (zum Abzapfen)
2 Benzin-Reservekanister 5 L, mit Halterungen an den Alu-Koffern befestigt.
> ein Muss

* das Werkzeug
Maurerbeil, scharf geschliffen (= Hammer und Beil) > unnötig
Trichter
'Flaschenzug' (= 20m Seil 10mm dick, 4 Karabiner, Umlenkrolle, 2m Reepschnur für Prusikknoten) um das Moped alleine aus dem Dreck zu bekommen
Spanngurte
Taschenmesser
Stirnlampe mit AA-Akkus
Spannungspruefer
Kettennietwerkzeug
> unnötig, ich war sehr skeptisch, doch die Gliedschlösser haben
gut gehalten.
2 Montierhebel 27cm lang
2 Felgenschoner zur Reifenmontage > unnötig
Luftkompressor 12V > sehr hilfreich
Luftdruckpruefer
> ein Muss. In Lateinamerikas Tankstellen gibt es so 'was selten (nicht).
Maurerschnur und 2 Distanzkloetze zur Spureinstellung
> unnötig, Ich habe einen Laser benutzt, super.
Ueberbrueckungskabel > nicht benötigt
Putzlappenpresslinge > genial, viel Lumpen auf wenig Raum.
...

* zum 'Wohnen'
Kuppel-Zelt mit Innenzelt
Thermarest, 'selbstaufblasende' Isomatte
> die habe ich verschenkt und eine richtige Luftmatratze im
Outdoorladen gekauft: Viel kleiner und leichter, bequemer und
besser gegen Bodenkälte sowie Unebenheiten schützend.
Huettenschlafsack, Seide
Schlafsack, Microfaser
Schlafsack Inlay, Fleece
Kopfkissen, aufblasbar > unnötig, Kleidungsstücke reichen
3-Beinhocker > unnötig
Regenplane = -poncho > unnötig, nicht benutzt
Moskito-Kopfhaube > unnötig

* zur Ernaehrung
Wassersack
Wasserkanister > unnötig, war sehr störend, habe ihn
alsbald verschenkt.
Wasserfilter
Wasserentkeimer
Benzinkocher ... mit 0,5l Flasche
Topfset
Holz-Kochloeffel /-schaber
Teller
Goeffel
Tasse
Kochmesser
Gewuerzset
Faltbare Waschschuessel

* zur Hygiene
Schnelltrocknende Handtuecher
> gut, geringes Packmass, aber vor der Reise waschen!,
Neue sind quasi 'imprägniert'
Seifenplaettchen
> nicht wirklich zu gebrauchen, ein Stück Seife ist besser.
Einwegrasierer > gibt es überall zu kaufen
Shampoo
Toilettenpapier
> in Lateinamerika essentiell. Dort gibt es oft auf den Toiletten keines.
Handwaschpaste
Zahnpflegeset
Haarbuerste
Kleider-Handwaschmittel

* für die Gesundheit
Standard-Erste-Hilfe-Tasche
Zeckenpinzette
Blasenpflaster
Klammerpflaster
medizinische Nadeln mit Faden
Balistoloel
Imodium + Kohletabletten > ein Muss
Insektensalbe u. -spray > ein Muss
Ersatzbrille in Hardbox
Antihistaminikum > brauchen nur Allergiker
Elektrolyt-Loesung
> unnötig, gibt es bei Bedarf in jeder Apotheke und in den meisten
Supermärkten
Paspertin-Tropfen

* Kleidung
Motorradanzug, Rukka Airvision
> Ich bin sehr enttäuscht. Der Anzug ist nur regendicht, wenn
der Innenanzug eingezippt ist (nur der ist aus GoreTex!).
Dann aber wurde ich ab ca. 23°C Aussentemperatur innen 'gekocht'.
Die beworbene Belüftung funktioniert nur ohne den Innenanzug.
Die Hose lässt sich mit Innenhose nur mit viel Gefummel anziehen,
einfach nur einsteigen geht nicht. Der Stoff wird von Rucksackträgern
im Axelbereich aufgerubbelt. Sturzgefährdete Stellen sind nicht mit
Cordura versehen, nach einem Sturz ist der Stoff durch. Die
Aussentaschen sind nicht wasserdicht. Die Hosenbeine rutschen vom
Schuh nach oben; somit regnet es in die Schuhe. Ein Stegband könnte
das verhindern, fehlt aber.
Fazit: Der Anzug hält vielleicht in einem schmalen Klimaband die
beworbenen Eigenschaften, als alleiniger Wetterschutz für eine Reise
durch mehrere Klimazonen ist er nicht zu gebrauchen, somit viel
zu teuer!
Vor meiner nächsten Reise werde ich mich mit mehreren
Schutzschichten ausrüsten, bei denen der Regenschutz aussen ist und
schnell bei Bedarf über gezogen werden kann. Auf dieses
High-Tec-Gequatsche falle ich nicht mehr herein.
Nie mehr Rukka.
Da helfen auch die wirksamen Protektoren nicht, zumal ich einen Brust-
sowie Schienbeinschutz vermisst habe.
Wanderschuhe = Motorradschuhe
> gutes Konzept, in steinigem Gelände sind zusätzliche
Schienbeinprotektoren hilfreich. Stegbänder an den Hosen
verhindern ein Hochrutschen und somit dass Regenwasser von oben
in die Schuhe dringt.

Klappsturzhelm
> für mich als Brillenträger unverzichtbar. Der Klappmechanismus
meines Nolan-Helms hat den Staub der Wüsten nicht verkraftet. Er
liess sich eines Tages nicht mehr schliessen. Zu reparieren war er
nicht mehr. Ich musste unterwegs einen neuen Helm kaufen. In den
Nolan-Helm hatte ich eine Bluetooth Kommunikationsanlage
eingebaut, um telefonieren, und die GPS-Ansagen hören zu können.
Ab Tempo 60 ist wegen der Windgeräusche im Helm nichts mehr zu
verstehen, die Anlage also praktisch nicht zu gebrauchen. Meinen
Kopf hat der Helm bei einem Sturz wirksam geschützt. Ein
Halswirbeltrauma konnte er nicht verhindern.
Nun fahre ich mit einem HANS (Kopf und Nacken-Schutz).
Motorradhandschuhe, Sommer
Motorradhandschuhe, Winter, beheizbar
Regenueberschuhe
> unnötig. Meine Goretex Schuhe wurden nur von innen nass, wenn
die Hose nach oben gerutscht war.
2 Satz Funktionsunterwaesche, 'warm'
2 Satz Funktionsunterwaesche, 'kuehl'
2 Satz Unterwaesche, Baumwolle
Socken
Treckingsandalen
5 T-Shirts
1 Fleecejacke
1 Jeans
Halstuch
Trinkrucksack 3l. > sehr hilfreich

* Kommunikation / Selbstunterhaltung/ GPS-Vorbereitung/ Bilderarchiv
MacBook
> zu schwer. Bei der nächsten Reise werde ich ein iPod ähnliches Gerät
mitnehmen, das auch zusätzliche Fremdspeicher aufnehmen kann.
externe Festplatte 2,5", 1TB mit jeder Menge MP3 und ebooks, > unnötig
Mini MP3 Player mit earphones > unnötig
OpenStreetMaps und GPS-Software
> unnötig, für Lateinamerika (ausser Mexiko) gibt es keine brauchbare
Karten-Software
VoIP Telefonie-Tool, Headset
> sehr hilfreich. Skype hat wunderbar funktioniert, bei geringer
Internet-Bandbreite allerdings nur ohne Video.
Mobilphone mit passender SIM Card (vor Ort zu kaufen)
> unnötig, Skype reichte mir.
Digitalkamera im Hemdentaschenformat mit 2 AA-Akkus als Energiequelle und 4GB SD Speichercard,
> Ich habe 2 Kameras verschlissen. Die LUMIX machte gute Bilder,
überlebte aber nicht den Fall aus 1 Meter Höhe. Die Samsung versagte
nach der Dusche im Wasserfall von Iguazu den Dienst. Wegen der
bescheidenen Bildqualität bin ich nicht traurig.

USB-Kabel zur Daten-, sowie Energieuebertragung zum, bzw. vom Laptop.
Spanisch Woerterbuch > manchmal hilfreich

* zur Energieversorgung
Ladegeraet für AA und AAA Akkus, Eingang 230 und 12 V > sehr hilfreich
Spannungswandler 12V - 230V > unnötig

* zur Navigation
Strassenkarten
> ein Muss, in Europa oder Nordamerika besorgen. In Lateinamerika
gibt es die brauchbaren so gut wie nicht!
Topo-Karten > nicht gebraucht
Kompass > manchmal hilfreich, besonders im Altiplano Boliviens!
Hoehenmesser > unnötig
GPS Garmin Zumo550 > unnötig in Mittel- und Südamerika

Vorbereitende Massnahmen
* Impfungen
Gelbfieber, Diphtherie, Polio, Typhus, Tollwut, Tetanus und Hepatitis A + B sollten von nun an keine Chance bei mir haben. Auf eine Malariaprophylaxe habe ich nach unangenehmen Erfahrungen bei frueheren Reisen verzichtet. Ein Stand-by Medikament ist in der Reiseapotheke. Die Schweinegrippe kann mich mal... > Alles richtig gemacht

* Reisedokumente
Personalausweis
Reisepass > ein Muss
Impfpass > hat keinen interessiert
Fuehrerschein > ein Muss
Internationaler Fuehrerschein >unnötig
Zulassungsschein > ein Muss
Internationale Zulassung > unnötig
Internationale Kfz.-Haftpflichtversicherungspolice
> in ganz Mittelamerika (einschliesslich Mexiko) unnötig, weil an den
Grenzen eine Zwangsversicherung abgeschlossen werden muss. In
Südamerika kümmert sich kein Mensch darum. Ich empfehle allerdings
den Abschluss.
alles mindestens 3 Monate laenger gueltig als der erwartete Rueckkehrtermin, gescannt, gespeichert auf lokalem Datenträger zu Hause, als Kopie bei einem Freund und für unterwegs auf USB-Stick sowie je 2 Papierkopien.

* Kohle / Kies / Maeuse / Zaster
beruhigt. Ein bisschen Bares in € und US $ ist ganz praktisch. Zuviel davon überhaupt nicht.
Für den Nachschub sorgen eine EURO-Card, sowie
je eine MASTER- und VISA Card von 2 Banken. Die beiden Kartengesellschaften haben unterschiedliche Abhebe-Hoechstbetraege und -Frequenzen. Von 2 Banken zur Risikostreuung, weil man nicht wissen kann, ob eine Bank lange genug existiert. Die Kreditkarten sind auch keine absolut sichere Geldversorgungsmethode.
> Alles richtig! Die DKB hat 'aus Sicherheitsgründen' kurz vor Weihnachten
in La Paz meine Karte im ATP-Automaten einbehalten. Nach meinem
Telefonat mit der Bank in Deutschland war der Service zwar gut, aber
bei besserer vorheriger Information wäre eine 4-tägige Ortsbindung
vermeidbar gewesen. Während der Reise wurde die PIN-Struktur des
DKB-Online-Banking-Zugriffs geändert, was ich erst nach Ablauf der
Änderungsfrist bemerkte.
Ergebnis: Kontobearbeitung war erst nach der Mittteilung einer neuen
Initial-PIN nach Hause, und von dort an mich, möglich.
In Chile wurde die Mastercard meiner Hausbank nicht akzeptiert.

Eine Vertrauensperson zu Hause kann mittels Geldueberweisung aus der Patsche helfen.
> Wegen der vorgenannten Gründe war eine Bargeldüberweisung in
Valparaiso erforderlich. Die Überweisung von 2.000,- € wurde nur als
US $ oder Chile-Peso ausgezahlt. Gebühren für Überweisung und
Geldwechsel kosteten 10 % !!! Vielen Dank für den "Service" DLH / Western
Union. Vielen Dank DKB!

Andere Zahlungsmittel wie z. B. Traverlerchecks oder Edelmetalle erscheinen mir ungeeignet für diese Reise. > Stimmt.


* Motorradtransport
Mi'm Schiff.
Das Moped und das 'Bordgepaeck' -ohne Lebensmittel, Saemereien, Drogen und Waffen (da sind die Nordamerikaner empfindlich)- in die Seekiste verpacken, eingefedert festzurren, die Koffer unverschlossen, die Batterie abgeklemmt,die Pole isoliert, der Tank fast leer, 'ueberstehende' Teile abgebaut. Kiste zu. Packliste, Kopien der Zulassung und des Fuehrerscheins an den Seefrachtfuehrer schicken.
LKW - Fracht von zu Hause nach Hamburg-Sued.
Seefracht von HH nach Montreal, vom 19.07. bis 27.07.09
Am 28.07.09 Entzollung in Montreal. Vielleicht.
> Am 31.07. konnte ich das Motorrad aus dem Lagerhaus in Montreal
befreien. Dort, in Valparaiso / Chile und in Buenos Aires / Argentinien
musste ich lernen, dass es die Lagerhäuser nicht eilig haben.
Die Frachtabwicklung in Lateinamerika ist unabwägbar, somit ein
Abenteuer für sich. Die obligatorischen 'Zollagenten' sind meiner
Erfahrung nach reiner Selbstzweck, absolut unnötig, eher hinderlich.
Allerdings setzt das ausreichende Kenntnisse der spanischen Sprache
örtlicher Ausprägung, sowie viel Geduld und Verständnis für die dortige
Mentalität voraus.
Die Seefrachtkiste für die Hinfahrt war viel zu aufwendig, somit zu teuer.
Für die 3-wöchige Rückfracht zurrten die Verlader meine Yami mit
Gurten auf einer langen Palette fest, zimmerten ein Lattengestell darum
und schrumpften eine Folie darüber. Hält! Einfach und gut, und billiger.

* Reisebuchung
Am 27.07.09 mit LH nach Genf, weiter mit Air Canada nach Montreal. Insgesamt 11h Reisezeit. Returnticket zur problemlosen Einreise nach Canada erforderlich!
Gesamtpreis = 630,-€
ABREISE NICHT OHNE DEN B/L (Bill of Loading) für die Motorrad-Seefracht! Sonst kriegst du das Moped nie aus dem Zoll.
> Stimmt nicht, die Ausfuhrpapiere bekommst Du beim dortigen
Frachtführer ausgehändigt. Und nach dem Rückflugticket wurde bei meiner
Einreise tatsächlich gefragt.

* Versicherungen
Wirklich erforderlich sind die Krankenversicherung und die internationale Kfz.-Haftpflichtvers.
Meine private Krankenversicherung hat die Leistungszusage auf die ganze Welt für eine Dauer von zusammenhängend 2 Jahren erweitert.
Bei Nowag in Rodgau habe ich die internationale Kfz.-Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Freitag, 5. Februar 2010

DAS ENDE

29.01. bis 05.02.2010, 187. bis 194. Tag

Buenos Aires, Argentinien

@Beate: Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag!


Die Vorbereitung zur Verschiffung der Yami waechst sich zu einem Drama in mehreren Akten aus. Plus: Ich finde einen deutschen Frachtfuehrer in Hamburg, mit dem ich die gesamte Leistungspalette von der Zollabwicklung in Argentinien und Deutschland, der Verpackung, Verschiffung, Entladehandling in Hamburg und der Spedition nach Hause zum Festpreis vereinbare. Somit bin ich hier nicht erpressbar -nicht monetaer. Minus: Der Geschäftspartner in BA. Diese Leute haben keinen Plan. Nicht von Organisation, nicht von Dienstbarkeit, nicht von Informationsgenauigkeit, nicht von Arbeitslust, von gar nichts. Alles, aber auch Alles muss ich denen muehsam aus der Nase ziehen, die Aussagen ueberpruefen, gegenpruefen, nachfragen, Widersprueche aufklaeren, wieder nachfragen, geplanten aber nicht eingetretenen Ereignissen nachgehen. Nach 4 Tagen (ohne das Wochenende) ist Yami durch den Zoll im Versandlager. Ohne die "Betreuung" durch den Zoll- und Frachtagenten haette ich weniger Aufwand und Aerger gehabt. Das Ganze waere bequem in einem Tag zu erledigen. Aus dem zunaechst avisierten Abfahrtstermin am 07.02 wird schliesslich der 12.02. Von mir aus, in Deutschland ist es kalt. Was will ich da? In der Abschlusskritik werde ich dieses 'Unternehmen' -das keines sein duerfte- namentlich benennen und meine Erfahrungen detaillieren.

Im Zusammenhang mit anderen eigenen Erlebnissen und Aussagen anderer Reisender scheint diese Arbeitsmentalitaet allerdings typisch fuer Argentinien zu sein. Nun verstehe ich auch den Niedergang der Wirtschaft hier. Auch ich wuerde keinen Cent in dieses Land investieren. Verstaerkt wird mein Eindruck durch die Tatsache, dass ich -ausser den Reifen, die wollen sie mir gerne verkaufen, aber nicht montieren!- hier KEINE Ersatzteile bekomme. Die Yamaha - Haendler verkaufen nur Motorraeder, Zubehoer und Kleidung. Die Ersatzteile gibt es in anderen Geschaeften, repariert wird wieder anderswo. Nur, niemand will die Teile fuer meine Yami besorgen, die gibt es in Amerika nicht zu kaufen, also auch keine Teile - so die allfaellige Ausrede. In den anderen lateinamerikanischen Laendern waren sich die Haendler und auch das jeweilige Yamaha-Zentrallager nicht zu schade, die Teile zu haben / zu beschaffen. Argentinien hat das nicht noetig.

Auch im Hostal muss man taeglich bestaetigen, dass man bleiben will, hat man nicht schon im Voraus bezahlt, sonst ist das Zimmer / Bett weg!. Schuld ist natuerlich der Gast. Diese 'Leck-mich-am-Arsch'-Mentalitaet geht mir auf den Geist. Willi, Du bist ja noch immer deutsch! Seufz.


Ob's an diesen Erfahrungen und dem damit verbundenen Zorn liegt, die Stadt will mir nicht so attraktiv erscheinen, wie allenthalben beschrieben? Man kann es architektonisch mit Paris oder Rom vergleichen, ja. Aber dort ist es nicht so verkommen. Grünanlagen sind in BA eine Seltenheit, die Fluesse sicht- und riechbar giftig. Und richtige Sehenswuerdigkeiten gibt es sehr wenige. Das laissezfaire Leben auf den Plaetzen wuerde ich gerne geniessen, haette sich in meinem Kopf nicht der Gedanke festgesetzt, dass das ganze Leben der Menschen hier ein einziger Tango-Traum ist. Immer auf der Flucht vor Arbeit und Verantwortung hin zum leiblichen Genuss und Traeumen. Das Party-Angebot ist gigantisch. Genau das was ein Opa-Rocker brauch.


Was mach' ich nun, ohne meine Yami, mit rebellierenden Haxen?: Bus- und Bahnfahren. Die In-Viertel La Bocca und San Telmo in BA ansehen, Iguacu Falls stehen noch auf dem Programm, vielleicht doch Brasilien. Rio kann ich abschminken, dort gibt es zur Zeit keine Zimmer mehr, der Karneval beginnt dort am 10.2.


Tja, Leute, mir wird gerade klar, dass meine Motorradreise nun zu Ende ist. Eigentlich wollte ich ueber Kapstadt / Suedafrika durch Afrika nach Hause fahren, es so Ralf und Katrin aus Hamburg nachmachen (seid gegruesst Ihr 2, Ihr habt meine Anerkennung, besonders Katrin - Ihr wisst warum). Aber die Verletzung meines Fusses scheint doch ernsthafter zu sein als 'beschlossen'. Somit kann ich diesen Teil (zunaechst) vergessen. Kein gutes Gefuehl. Und das Ende der Reisebeschreibung dieses blogs. Nach meiner Rueckkehr nach Deutschland -irgendwann um den Ultimo dieses Monats- werde ich die Abschlusskritik hier einstellen. Schaut dann wieder rein, bei Bedarf. Bis dahin macht es gut. Vielen Dank fuer die netten Kommentare und emails. Freut Euch mit mir auf einen warmen Motorradsommer. Die Freiheit auf dem Moped will ich so lange geniessen wie es die Natur und soweit es die engen Verhaeltnisse in Europa erlauben.


EUER GLOBOHOBBIT

@Stu: Do you intend to spend easter in Thuringia? ....


ARGENTINA -Endspurt-


28.01.2010, 186. Tag

Buenos Aires, Argentinien

Den ganzen Tag Kilometer fressen. Es wird immer heisser (und feuchter unter der Kutte). Die Landschaft ist gleichbleibend langweilig, der Verkehr wird dichter und aggressiver, die beruehmte Ruta 3 teilweise ziemlich schlecht.

Vor BA nehme ich die mautpflichtige Autobahn. Auch hier nerven die Zahlstellen mehr als die Kosten rechtfertigen. Die Anordnung der Einbahnstrassen in BA ist idiotisch. Kein System. Aber rote Welle. Yami kocht, ich auch. Ich suche eine Herberge im Stadtteil Palermo. Nach 3 Stunden Kreisfahrt finde ich es. Yami zeigt staendig Ueberhitzung an, laeuft aber immer noch. Wer mit mir unterwegs ist, muss leidensfaehig sein. Die Schadensliste der Yami nimmt einige weitere Punkte auf. Dringend ist eine Reparatur / Wartung angesagt. In BA sollte das kein Problem sein.


Tacho: 46.620 km Strecke, heute: 800 km Strecke, gesamt: 36.620 km



27.01.2010, 185. Tag

Bahia Blanca, Provinz Buenos Aires, Argentinien

Wieder solo.

Nach 4.700 gemeinsamen Kilometern mit Martin und seiner Transalp haben sich unsere Wege bei Kilometer 45.340 getrennt. Ihn zieht es ueber Barriloche nach Chile zurueck, ich will nach Buenos Aires -wo die Luft gar nicht so gut sein soll. Gerne waere ich noch ein paar Meter in seiner Gesellschaft geblieben -wir fahren den gleichen 'Strich'- aber nach Chile zieht es mich nun gar nicht. Es ist teuer und mehr europaeisch als lateinamerikanisch. Nach Europa muss ich noch frueh genug.

Es ist heiss. Gestern frueh noch frische 15 °C, grille ich heute bei 35° im Motorraddress. Seit Baja California, Mexico zum ersten Mal Sommer auf dieser Reise.


Tacho: 45.820 km Strecke, heute: 770 km Strecke, gesamt: 35.820 km



26.01.2010, 184. Tag

Trelew, Patagonia, Argentinien

Heute das gleiche Spiel wie gestern. Beizeiten weg, dieses Mal mit Fruehstueck. Unterwegs werden wir 2 mal von der Polizei angehalten. Einmal, weil mein Fahrlicht nicht brennt. Die Birne ist kaputt, ich weiss, sag ich der Beamtin, aber es gaebe keine passende bisher in Argentinien. Sie glaubt's (es ist wirklich so!) und laesst uns ziehen -kostenlos. Das andere Mal ist eine allgemeine Kontrolle. 2 Polizisten wollen mit uns nur ihr english erproben, das sie anlaesslich eines UN-Einsatzes in Kroatien, mit Zwischenstopp in Bayern erlernt haben. Nachdem wir unsere Geschichten ausgetauscht hatten (der andere Verkehr musste so lange warten) durften wir weiterfahren. Um's vorweg zu nehmen: Von der beruechtigten Korruption der argentinischen Polizei haben wir nichts gemerkt. Wie bisher immer, schwaetzen wollen sie.

In Trelew finden wir eine Bleibe mit nostalgischem Restaurant. Es konnte ein Wiener Kaffeehaus sein. Auch die Kellner wirken so. Man kann fragen, was man will, sie wissen es. Irgendwie gemuetlich.




knuddelig,

nicht?












Guten Appetit, Martin.

Ich bekam

etwas ab,

davon.

Das haben wir

uns verdient.







Angenehm der Kontrast zu unseren bisherigen Erfahrungen mit argentinischen Auskuenften. Mehrheitlich wurden wir freundlich und mit vielen Worten -wie sich dann herausstellte- IRGENDWO hin geschickt, damit sie uns los geworden sind, ohne zugeben zu muessen, dass sie es nicht wissen. Mittlerweile frage ich mindestens 3 Mal, bevor ich den Zielangaben folge.


Tacho: 45.050 km Strecke, heute: 700 km Strecke, gesamt: 35.050 km



25.01.2010, 183. Tag

San Julian, Patagonia, Argentinien

Wir verzichten auf das Fruehstueck, duesen direkt nach Sonnenaufgang los um so weit wie moeglich bei relativer Windstille zu fahren, erwischen die erste Faehre ueber die Magallanstrasse, kommen zuegig ueber die Grenze in's argentinische Patagonien, um danach ziemlich stuermisch Puerto San Julian zu erreichen.





Der Parkplatz

unserer

Fruehstueckskneipe

hat extra reserviert.





















Sie lieben sich, die

Argentinier und

die Chilenen.











Kitsch in San Julien.

Eintritt fuer Auslaender

kostet das 10 fache.

Nett, nicht?









Neben der Strecke liegen zig Guanaco-Kadaver.















Dies, und die Praesenz der lebenden Tiere am Strassenrand macht mir mehr Sorgen, als der Wind. An den gewoehnt man sich. Nicht aber an die Schmerzen in Hals, Armen und Haenden, deren Muskeln Schwerarbeit leisten muessen um das Moped auf Kurs zu halten. Wer Patagonien liebt, muss stuermisch lieben koennen.


Tacho: 44.350 km Strecke, heute: 540 km Strecke, gesamt: 34.350 km



24.01.2010, 182. Tag

Cerro Sombrero, Feuerland, Argentinien

Nachdem wir Werkstatt 1 und 2 nicht gefunden hatten sind wir bei 3 angekommen. Die gibt es zwar, hat aber -noch- zu. Also doch selbst reparieren; haette ich auch gestern machen koennen. Als bei starkem Sturm das Rad ausgebaut war, oeffnet uns jemand die Werkstatt. So kann ich den Schlauch wenigstens bei Windstille flicken (lassen). Mittlerweile erreicht der Wind eine Geschwindigkeit von 130km/h. Wir beschliessen, die Reise fuer heute zu unterbrechen, checken wieder im Hostal ein. Der Sturm legt sich erst gegen Abend.




... ist sich nicht

zu schade fuer

Sonntagsarbeit

(Chilene).









23.01.2010, 181. Tag

Cerro Sombrero, Feuerland, Argentinien

Bei strahlendem Sonnenschein haben wir die 300 km von Ushuaia bis zur Grenze nach Chile in 3 Stunden abgeradelt. Dann wurde der positive Eindruck, den die Zoellner beim ersten Grenzuebertritt hinterlassen haben, zerstoert: Wegen offensichtlich organisatorischer Unfaehigkeit der argentinischen Grenzer wurden wir fuer die AUSREISE aus Argentinien mehr als 3 Stunden aufgehalten.



Bummelstreik der ar...


Zoellner.






Die Einreise nach Chile dauerte noch einmal 2 Stunden. Stinkesauer sind wir binnen einer Stunde die 110 km auf der Schotterstrasse von der Grenze bis nach Cerro Sombrero in jenes Hostal gefahren, in dem wir 3 Tage zuvor schon einmal uebernachtet hatten.



DAS moderne Gebaeude

in Cerro Sombrero

gehoert der Erdoel

Gesellschaft.











So sieht der Rest

des Ortes aus.










Dort angekommen musste ich meinen ersten selbstgefahrenen Platten auf dem Vorderrad registrieren. Nach 15 Minuten war der frisch aufgepumpte Reifen wieder drucklos. Mehreren Quellen zufolge gaebe es in der Naehe mehrere Reifenreparaturwerkstaetten, die auch am Sonntag geoeffnet haetten.


Tacho: 43.810 km Strecke, heute: 420 km Strecke, gesamt: 33.810 km


Freitag, 22. Januar 2010

ARGENTINA -Am Wendepunkt-


22.01.2010, 180. Tag

Ushuaia, Feuerland, Argentinien

@Andrè: Herzlichen Glueckwunsch zum Geburtstag!! Ich druecke Dir die Daumen fuer die Zwischenpruefung.


Am Wendepunkt. Suedlicher geht es nur noch mit Schiff oder Flugzeug. Mit dem Motorrad geht die Reise von nun an prinzipiell nach Norden. Nach 18.000 km koennte man wieder in Alaska sein. Ich habe von dort bis hierher etwa 25.000 km gebraucht, habe mich also ganz schoen 'verfranst', aber gut war's. Yamis Daempfung und Kupplung zeigen ihre ausserordentliche Beanspruchung deutlich an. Bis Buenos Aires sind es etwas mehr als 3.000 km, dann schau'n wir mal. Bis dahin muss sie noch durchhalten.



21.01.2010, 179. Tag

Ushuaia, Feuerland, Argentinien

Im Vergleich zu den vorigen Grenzuebertritten ist der in San Sebastian eine Wohltat. Der chilenische Beamte denkt mit und gibt uns die Einreiseformulare fuer die Rueckfahrt gleich mit. Die argentinischen Zoellner -16 km weiter- sind super gut aufgelegt. Ein junges Beamtenpaar flirtet hemmungslos miteinander, die Zoellnerin, welche meine Einfuhrerlaubnis fuer Yami ausstellt singt froehlich vor sich hin. Man stelle sich so was in Deutschland vor. Nur das chilenische Geld gegen argentinisches tauschen will hier niemand. Die Ruta 3 ist in einem guten Zustand. Was die gelegentlich herumstehenden Schilder mit der Zahl '80' bedeuten sollen will sich mir nicht erschliessen. So brettern wir durch endlose Pampas, die allerdings parallel der Strasse eingezaeunt ist. Nandus, Guanacos, Fuechse, Pferde, Schafe lassen sich durch uns nicht stoeren. Die argentinischen Hunde sind genauso bloed wie jene in den anderen Laendern. Wild klaeffend rasen sie auf die Motorraeder zu und markieren den starken Max. Etwa 100 km vor Ushuaia fuehrt die Strasse in schnellen Kurven durch ein Gebirge.














Der Wind haelt sich in angenehmen Grenzen, so macht das Fahren wieder richtig Spass. Am fruehen Nachmittag empfaengt uns die -angeblich- suedlichste Stadt der Welt mit strahlendem Sonnenschein. Nachdem wir eine nette Bleibe gefunden haben, duesen wir weiter in den Nationalpark an das Ende der Ruta 3, um das obligate 'Beweisfoto' zu schiessen. Hier tummeln sich mehrere Omnibusladungen Touristen zum gleichen Zweck. So viel Staub -den die Busse aufwirbeln- wie in dieser Stunde, habe ich die letzten 4 Monate zusammen nicht geschluckt. Alles wegen eines Fotos. Fuer eine deutsche Reisegruppe waren WIR die Attraktion. Die haben mehr Fotos von uns gemacht, als von der u. a. Hinweistafel.



























































Tacho: 43.390 km Strecke, heute: 400 km Strecke, gesamt: 33.390 km



20.01.2010, 178. Tag

Cerro Sombrero, Chile

Gegen Mittag hoert der Regen auf in Puerto Natales. Unser Signal fuer die Weiterfahrt. Zum Glueck ist die Strasse gut asphaltiert und ziemlich verkehrsarm, denn der Wind blaest uns ordentlich um die Ohren. Bei einem Halt merkte ich, dass es besser ist zu fahren, als stehen zu bleiben. Letzteres war nur unter Aufbietung aller Kraft moeglich. Bei diesen Verhaeltnissen werden besonders die Arm-, Hals- und Schultermuskeln auf statische Haltearbeit trainiert. Die kurze Faehrfahrt ueber die stuermische Magellanstrasse bei Punta Delgada geraet zu einer ausgedehnten Gleichgewichtsuebung. Nach insgesamt 5 Stunden Fahrt beschlossen wir genug geuebt zu haben und am naechsten Tag die morgendliche 'Windstille' ( das heisst weniger als 50 km/h Windgeschwindigkeit ) fuer die Weiterfahrt auf der nun vorherrschenden Schotterstrecke zu nutzen.


























Tacho: 42.990 km Strecke, heute: 420 km Strecke, gesamt: 32.990 km